„Malen“ mit in den Fotografien enthaltenen Farben
Was in der Malerei die Ölfarben sind, sind beim Camera Painting die Fotografien. Analog einem schichtweise entstehenden Gemälde, ist jede einzelne in einem Bild verwendete Fotografie eine „Farbschicht“ mit Linien, Strukturen und skizzierten Bildelementen. Das mischen der in den Fotografien enthaltenen Farben ist dem Mischen von Ölfarben vergleichbar, aber mit einem erweitertem Spektrum.
Das Farbenmischen
Körperfarben, z.B. Ölfarben, können nur subtraktiv gemischt werden. Die Farben der Fotografien lassen sich hingegen sowohl subtraktiv, als auch additiv mischen.
Die Farbmischung nach weiteren Kriterien wie Helligkeitswert, Farbwert oder auch die Umkehrung von Farbwerten ist digital möglich.
Schritt 1
Im ersten Schritt stehen beim Fotografieren Strukturen, Farben und Kontraste im Mittelpunkt. In der Regel entsteht eine Vielzahl an Aufnahmen aus unterschiedlichen Kamerapositionen und mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen.
Schritt 2
Im zweiten Schritt wird eine Auswahl der Aufnahmen übereinander gelegt und die in den Aufnahmen enthaltenen Farben nach unterschiedlichen Algorithmen gemischt.
Schritt 3
Im dritten Schritt findet ganz normale Bildentwicklung (Helligkeit, Kontraste, kleinere Retuschen) statt.
Die Strukturen und die teilweise intensive Farbgebung der entstehenden „Fotografiegemälde“ resultieren ausschliesslich aus den in den Einzelaufnahmen enthaltenen Strukturen und Farben.
Subtraktive Farbmischung
Wenn Gegenstände Licht ausgesetzt sind, erscheinen diese durch das reflektierte Licht farbig. Diese farbige Erscheinung von Oberflächen durch Reflexion wird Körperfarbe genannt.
Bei der subtraktiven Farbmischung bewirkt jede dazukommende Farbe die Absorption weiterer Wellenlängen. Daraus folgt, dass eine Farbe dunkler wird, je mehr Wellenlängen absorbiert werden. Werden alle Wellenlängen absorbiert, ist der Körper schwarz.
Bei der subtraktiven Farbmischung sind die Körperfarben Cyan, Magenta, Gelb die Primärfarben. Sie können nicht aus anderen Körperfarben gemischt werden und alle anderen Körperfarben sind aus ihnen mischbar.
Additive Farbmischung
Das Mischen von unterschiedlichen Lichtfarben nennt man „additive Farbmischung“. Werden alle Spektralfarben z. B. durch eine Sammellinse zusammengeführt, erhält man „weißes“ Licht. Durch das Addieren der einzelnen Lichtenergien, also dem optischen Mischen, entsteht immer helleres Licht.
Bei der additiven Farbmischung sind die Lichtfarben Rot, Grün, Blau die sogenannten Primärvalenzen. Diese können nicht aus anderen Lichtfarben gemischt werden. Durch Mischen der 3 Primärvalenzen kann der Eindruck aller anderen Lichtfarben hervorgerufen werden.
Bei den Lichtfarben entsprechen die Primärvalenzen den Primärfarben bei den Körperfarben.